Die Pinzner Morde sind auch heute noch bekannt. Geschehen sind sie in den 80ern. Zu Beginn der 80er ging das Geschäft mit der Prostitution nicht mehr so richtig gut. Die Meldungen über AIDS verunsicherten die Freier und auch sonst hatte der Kiez eher einen zweifelhaften Ruf. Denn vor allem Drogengeschädigte – von Alkohol bis Heroin – machten das Erscheinungsbild der Reeperbahn aus.
Die Ludenkartelle
Die Herren des Kiez waren in zwei Ludenkartelle gespalten. Einmal die GMBH (Gerd, Mischa, Beatle und Harry) und die Nutella-Bande. Beide Gruppen teilten sich das Zusatzgeschäft Hehlerei und Drogenhandel auf, wobei jeder dem anderen sein Stück neidete. Die GMBH verlor schließlich an Einfluss, als der „Wiener Peter“ mit seinen Jungluden immer radikaler vorging. Der „smarte Geschäftsmann“ hatte bald seine erste Bordelletage im Palais d’amour unter seiner Verwaltung. Der andere Teil des Etablissements gehörte „Chinesen-Fritz“, der 1981 in der Gaststätte Ritze von einem Killer vom Barhocker geschossen wurde. Wer dahintersteckte, ist bis heute offen. 1984 traf der „Wiener Peter“ seinen Kompagnon, den als St. Pauli Killer bekannt gewordenen Werner „Mucki“ Pinzner. Zum Test ließ er ihn erst einmal kleinere Überfälle machen u.a. auf Geldboten des ADAC. Von seiner Skrupellosigkeit überzeugt, buchte er ihn fort an für Auftragsmorde.