Domenica – Die Domina mit Herz
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Domenica – Die Domina mit Herz

Geboren am 3. August 1945 in Köln, gestorben am 12. Februar 2009 in Hamburg Domenica Niehoff war „Deutschlands bekannteste Prostituierte“.
Bis zu ihrem 14. Lebensjahr wuchs Domenica in einem Kölner Waisenhaus auf. Mit 17 Jahren heiratete sie einen Kölner Bordellbesitzer.

Domenica kommt nach Hamburg

Nach dem Selbstmord ihres Mannes begann Domenica 1972 in einem namhaften Bordell und in der „Herbertstraße“ als Prostituierte zu arbeiten. Später betrieb sie ihr eigenes Domina-Studio.

Domenica im Ruhestand

1990 beendete sie im Alter von 45 Jahren ihre Tätigkeit als Dirne und widmete sich sozialen Projekten. Domenica Niehoff war Mitbegründerin des Vereins „Raggaza e.V.”, der drogenabhängige Freudenmädchen unterstützt. Darüber hinaus setzte sie sich medienwirksam für die Rechte von Prostituierten ein. Domenica gehört durch ihre Prominenz und ihr Engagement zu den wahren Kiezikonen.

Während ihrer 18-jährigen Laufbahn als Dirne und Domina setzte sich Domenica Niehoff immer wieder in Talkrunden und bei anderen öffentlichen Auftritten für Prostituierte ein. Außerdem wirkte sie in zahlreichen Filmen und TV-Shows mit und gilt heute noch als bekannteste Prostituierte Deutschlands. Nach ihrem Ausstieg aus dem Milieu übernahm sie 1998 die Kneipe „Fick“ am Fischmarkt, die sie in „Domenica“ umbenannte. Nachdem ihre Kneipe im Jahr 2000 aufgrund von Steuerschulden geschlossen wurde, zog Domenica nach Boos an der Eifel. Sie kehrte 2008 zurück nach Sankt Pauli und starb ein Jahr später an einer schweren Lungenerkrankung. Ihre Ruhestätte befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof im „Garten der Frauen“. 2016 wurde bekannt, dass in der „Neuen Mitte Altonas“ eine Straße nach ihr benannt werden soll: die „Domenica-Niehoff-Twiete“.

Die Herbertstraße

Die Herbertstraße ist bestimmt Deutschlands berühmteste Bordellstraße. Zu verdanken hat St. Pauli die Attraktion tatsächlich einer eher dunklen Zeit. Die Nationalsozialisten wollten eigentlich die Straßenprostitution verbieten. Es gab einigen Widerstand aus den eigenen Reihen. So entschied man sich zu diesem Kompromiss und baute an beiden Kopfteilen Tore auf. Diese Tore blieben nach dem 2ten Weltkrieg stehen und sind heute auf der einen Seite ein Fotomotiv und auf der anderen Seite die willkommene (und verteidigte) Ruhe für gute Geschäfte.