Willi Bartels Unternehmer

Willi Bartels ist auf Sankt Pauli immer noch gegenwärtig. Sankt Paulis berühmtester Bauunternehmer schaut im Wachsfigurenkabinett Panoptikum streng vom Balkon auf die ankommenden Gäste. Zu seinem Hotel Hafen Hamburg führt die Willi Bartels-Treppe und auch sonst ist der umtriebige Mann auf vielen Fotos zu sehen. Das bekannteste ist sicher das von der Einweihung des Großbordells Eros-Center (den Namen erfand übrigens seine Frau).

Willi Bartels kommt nach Hamburg

Bartels, der aus dem Harz stammte, kam mit seinen Eltern im zarten Alter von 13 Jahren an die Elbe. Zunächst lernte er das Fleischerhandwerk, dann zog es ihn zur Hotellerie. In der Branche und beeinflusst durch seinen Vater kam er schnell mit dem Immobiliengeschäft in Berührung. Er investierte in Wohnungen, Häuser und Geschäfte und besaß auch zahlreiche Hotels. Zu den bekannten auf dem Kiez gehören das Hotel Hafen Hamburg und das Empire Riverside Hotel.
Nach dem Tod seiner Frau Gisela, die er im legendären Trichter als Tänzerin kennen und lieben gelernt hatte, zog Willi Bartels von Blankenese wieder auf den Kiez und hatte auch im hohen Alter für alle ein offenes Ohr.
Legendär war seine „Bürosituation“. Ohne Stift und Zettel saß er in der Bierstube des Hotel Hafen Hamburg, ließ seine Mitarbeiter antreten und gab entsprechende Order. „Der Willi“, so sagte man, „hat alles im Kopf“.

Willi Bartels genoss die Vielseitigkeit St. Paulis

Doch der smarte und harte Geschäftsmann war wie kein anderer „seinem Viertel“ verbunden, er genoss die Vielseitigkeit Sankt Paulis und engagierte sich sozial ohne es an die große Glocke zu hängen. Dem St. Pauli Museum war er lange Jahre ein Förderer und Freund und er gründete die Interessengemeinschaft Sankt Pauli, ein Zusammenschluss der auf dem Kiez ansässigen Betriebe, die sich gegen den zunehmenden Nepp richtete und auch noch heute aktiv ist.

Geärgert hatte ihn jedoch seine Darstellung in dem TV-Mehrteiler „Der König von Sankt Pauli“ von Dieter Wedel. Da wurde dann doch zu viel in seiner Person gesehen. Außer, dass er Hamburgs bekanntestes Bordell gebaut hatte, hatte er mit dem Rotlicht und dem Leben in den Hinterzimmern nichts zu tun.
Noch heute treffen sich Weggefährten regelmäßig zum Stammtisch, um diesen echten Paulianer zu würdigen.

Am 13. Dezember 2014 wäre das Urgestein 100 Jahre geworden.

 

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