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Panoptikum

Neben dem St. Pauli Theater ist das PANOPTIKUM das „älteste Gewerbe“ auf der Reeperbahn. Schon im Jahre 1879 wurde es vom Urgroßvater Friedrich Hermann Faerber des heutigen Betreibers Hayo Faerber auf dem Spielbudenplatz ins Leben gerufen. Im Mai 2019 feiert das Haus sein somit stolzes 140 jähriges Jubiläum. Zum Geburtstag hat sich das Panoptikum mit einer neuen Figur belohnt: Moderatorin und Entertainerin Barbara Schöneberger.

ORT_panoptikum_saalWachsfigurenkabinette ersetzten damals den Bildteil einer Zeitung. Fernsehen oder Internet gab es ja noch nicht. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wurden so für die Besucher vorstellbar. .

Neben Hamburg gab es auch Kabinette in Berlin und Köln. Diese hatten auch pädagogische Aufgaben. So wurden Wachsmodelle von Krankheiten gezeigt. Auch im Hamburger PANOPTIKUM gibt es einen Raum, in dem man z.B. Hautveränderungen der Syphilis, früher eine verbreitete Geschlechtskrankheit, betrachten kann.

Doch das steht heute natürlich nicht mehr im Vordergrund. Hayo Faerber betont, dass es ihm wichtig ist, diese traditionellen Aufgaben eines Kabinetts den Besuchern nicht vorzuenthalten. Frrüher waren neben den Figuren auch echte Freaks ein fester Bestandteil der Museumschoreographie. Der Mann mit dem langen Bart, die hünenhafte Frau oder der Löwenmensch gesellten sich zu den stummen Zeugen.

Doch ab in die Gegenwart. Schon im Eingangsbereich lächelt  Karl Lagerfeld an. In den Séparées befinden sich Politiker wie Helmut Kohl beim Saumagenfrühstück und Helmut Schmidt mit Zigarette. Die Hamburger und St. Paulianer sind ebenso gut vertreten. Willi Bartels, auch bekannt als der „König von St. Pauli“, der dem Kiez 1967 das Eros Center „schenkte“, schaut streng von der Brüstung, Fernsehstar Jan Fedder, auf Wunsch seiner Frau modelliert, wirft sich in Pose, Domenica zeigt, was sie hat und Otto macht wie gewohnt Faxen, was die coole Udo Lindenberg-Figur nicht im Geringsten stört.
Bemerkenswert zu sehen ist, wie sich die Techniken im Gesichtsmodelling verändert haben. Gleichen die älteren Exponate von Bismarck und Friedrich des Großen in ihrer Strenge und Erhabenheit eher noch Gemälden, sind die neueren Figuren schon naturgetreuer. Ein anderer Effekt ist, dass – klar – die Figuren nicht altern, aber unsere Vorstellung von ihnen. Toll zu sehen an der 1966 erstellten Figur des jungen Uwe Seeler, der heute etwas anders aussieht. Zu den neueren Exponaten gehören Olivia Jones, die Queen, Angelina Jolie, Adele und Helene Fischer. Wer sich für die Herstellung interessiert, kann in einer Infovitrine und bei einem Video lernen, ob es sich um Hohlköpfe handelt, tatsächlich echte Haare verwendet werden und wie die Augen eingesetzt werden.
Unter den Figuren steht auch Lena und schon fällt einem ihr Siegertitel vom Grand Prix nicht mehr ein, gut, dass man sich an sie wenigstens im PANOPTIKUM erinnern kann.

 

 

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