Hans Albers wurde als Sohn des Schlachtermeisters Philipp Albers (genannt „Schöner Wilhelm“) und dessen Frau Johanna Dorothea Rathjen in der Langen Reihe 71 in Hamburg-St. Georg als jüngstes von sechs Kindern geboren. Das heißt „der Blonde Hans“ war nicht auf St. Pauli geboren und ist dort auch nicht gestorben; denn er verbrachte den größten Teil seiner letzten Jahre am Starnberger See.
Und wie wir wissen, hat Hans Albers auch nie auf Sankt Pauli gewohnt – auch wenn er gern gesehener Gast in der ein oder anderen Kneipe war. Obwohl er 24. Juli 1960 in einem Sanatorium in Kempfenhausen am Starnberger See verstarb, befindet sich seine letzte Ruhestätte in Hamburg auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Warum sind Hans Albers und St. Pauli in den Köpfen der Menschen so unzertrennlich miteinander verbunden? Seine Schauspielausbildung und Karriere hat nun auch eher an anderer Orten des Deutschen Reiches stattgefunden, denn in Hamburg auf Sankt Pauli.
Das ist zu 50 % den Filmen über Sankt Pauli zu verdanken, in denen der Blonde Hans die Hauptrolle spielte.
• 1944: Große Freiheit Nr. 7
• 1954: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
• 1957: Das Herz von St. Pauli
Die anderen 50% kommen über die Musik. Neben Freddy Quinn gab es wohl kaum einen Sänger, der denn seemännischen Weltschmerz und das sankt paulianische Fernweh so treffend (be)singen konnte, wie Hans Albers. Das kam auch nicht von ungefähr. Auch wenn er St. Pauli nicht als Wohnort hatte, trug er den Ort und vor allem den Hafen im Herzen. So soll er sich in seiner späteren Heimat am Starnberger See Schallplatten mit Schiffstuten und Hafengeräuschen aufgelegt haben.
Sein Grab ist auf dem Ohlsdorfer Friedhof zu finden, ein Denkmal ziert den Hans Albers Platz.
Im Jahr 2016 haben mehrere sankt paulianische Musiker sich der wohl berühmtesten Sankt Pauli Hymne „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ angenommen und großartige Neuinterpretationen produziert.
Beim „Sound of St. Pauli“ erfährt die Hymne eine Renaissance, die direkt ins Herz geht und zeigt, dass die Seemannsseele hier immer noch lebt.
Zum Anlass seines 130ten Geburtstages haben an der Fassade des legendären Albers Eck 16 Künstler im Rahmen des Sankt Paulus Tages 2021 ihre Sicht auf den blonden Hans präsentiert. Zu sehen sind Portraits, die fruchtlosen Versuche von Josef Goebbels den Ausnahmekünstler zu vereinnahmen oder Darstellungen seiner Liebe zu der Jüdin Hansi Burg, die getrennt werden musste, um beider Leben zu retten.
Acht Werke werden von der Hamburger Künstlergruppe EWIG beigesteuert. Aber auch lokale Größen wie Lili Waterkant, Claudia Tejeda, Slahsnieszka, pXXy PORN und Uli Pforr haben sich mit dem Leben und Werk auseinandergesetzt. Ebenso die grand dame der Malerei Donna Sani Sue, die 1989 Domenica portraitierte.