Mai 1962: Exakt einen Monat nach seiner Eröffnung betraten die Beatles erstmals die Bühne des Star-Club in der Großen Freiheit 39. Denn Club-Besitzer Manfred Weißleder hielt, was er der Hamburger Jugend auf dem Eröffnungsplakat versprochen hatte: Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei! Seither versammelten sich allabendlich progressive Teenager und langhaarige Beatniks, die etwas anderes wollten als Roy Black und Tanztees: Rock’n’Roll und – neuerdings – Beat.
Der Club-Name war Programm: Weißleder holte Größen wie Jerry Lee Lewis, Ray Charles und Jimi Hendrix in die Große Freiheit 39, Little Richard gastierte hier im November 1962 zur gleichen Zeit wie die Beatles.
Doch günstige Preise und hochkarätige Stars hinterließen auf Dauer eine Lücke in der Kasse – zum Jahreswechsel 1969/70 musste der Club seine Pforten schließen.
Im Frühjahr 1970 zog René Durand mit seinem Erotik-Theater Salambo in die Räume des ehemaligen Star-Club. Statt Beat gab es nun „handfesten Schweinkram“ in aufwändig ausgestatteten und minutiös choreographierten Bühnenshows – gelegentlich auch unter Beteiligung des Publikums.
Am 18. Februar 1983 ging das berühmt-berüchtigte Salambo in Flammen auf. Da das Gebäude nicht mehr nutzbar war, zog Durand mit seinem Theater in die Große Freiheit 11.
1986 wurde das marode Gebäude nach dreijährigem Leerstand abgerissen. Wenige Tage vor dem Abbruch erwiesen hunderte Fans und Musiker, darunter Lee Curtis, dem Star-Club mit einem Trauermarsch über die Reeperbahn die letzte Ehre.
Heute erinnert eine Gedenktafel an den legendären Club, Original-Bühnenbretter sind im Sankt Pauli Museum und im Panoptikum zu sehen.