Davidwache - die beliebteste Wache Hamburgs
Es ist ein Wahrzeichen, das man am besten nicht von Innen sehen muss – die Davidwache. Das schöne Backsteingebäude steht schon über 100 Jahre an diesem exponierten Platz Ecke Reeperbahn/Davidstraße.
Das Gebäude ist trotz des hohen Alters nicht die erste Polizeiwache auf St. Pauli gewesen. Bereits 1840 wurde in der Kastanienallee das erste Wachgebäude bezogen. Wegen des erhöhten Bedarfs an „Aufsicht“ wurde 1868 der jetzige Standort bezogen. Da dieser immer noch nicht ausreichte, wurde, sehr zum Unwillen der Amüsierbetriebe, ein Neubau beauftragt. Die Betriebe meinten, die Anwesenheit der Wache direkt neben ihren Lokalen wäre dem Umsatz abträglich. Der Neubau wurde am 10. Dezember 1914 der Polizei übergeben.
Die Davidwache wird vergrößert
2003 wurde im Rahmen der Neustrukturierung wiederum mehr Platz benötigt, da die zuständige Kriminalpolizeidienststelle, damals in der Lerchenstraße, mit der Schutzpolizei zusammengelegt werden sollte. Dafür wurde ein Anbau geschaffen, bei dem ein bekanntes Wandgemälde weichen musste.
Das PK 15 Davidwache ist zuständig für einen Radius von 0,925 Quadratkilometern. Zur Zeit sind etwa 400 Beamte in der Davidwache in einem Dreischichtendienst tätig. Wenn Bedarf ist, wird von außen noch Bereitschaftspolizei dazu geholt. Dies erfolgt in Zügen. Ein Zug umfasst dabei drei Gruppen, jede Gruppe umfasst sechs Polizisten. Dazu gibt es Bürgernahe Beamte, die sich den Sorgen und Nöten der Anwohner annehmen.
Die Davidwachen-Regel
Aktuell dürfen Beamte nur fünf Jahre auf St. Pauli Dienst tun. Eine Folge der Ereignisse von 1982-1986, in denen das Milieu und die Polizei zu viele Berührungspunkte hatten und wohl auch mal ein Auge zu viel zugedrückt wurde.
Der Name Davidwache kommt daher, dass das Gebäude an der Davidstraße lieget. Erst am 9. November 1970 verlieh der damalige Innensenator Heinz Ruhnau der Wache das Recht, sich ganz offiziell so zu nennen: auch im Dienstsiegel.
Die Davidwache war titelgebend für viele Filme, wie Jürgen Rolands Film `Polizeirevier Davidwache´ aus dem Jahre 1964 oder Wolfgang Staudtes `Fluchtweg St. Pauli – Großalarm für die Davidwache´ von 1971. Ein Buchtipp ist der Titel `Meine Davidwache´ des ehemaligen Kommissars Waldemar Paulsen, der im Milieu den Spitznamen „Rotfuchs“ hatte.
Zum 100. Geburtstag der Davidwache hat das Miniatur Wunderland Deutschlands wohl bekannteste Polizeiwache in Miniatur eröffnet Dabei kann man den Figuren beim typischen Polizei-Alltag zusehen. Die Wache hat sogar einen Fanclub, der über seine Website T-Shirts vertreibt. https://www.davidwache-hamburg.de. In Münster gibt es außerdem eine Kneipe mit dem Namen Davidwache https://www.facebook.com/Davidwache.Muenster.
Die Davidwache und der Geist von St. Pauli
Dass die Wache mit dem rebellischen Geist St. Paulis umgehen muss, zeigt sich immer wieder. Bekannte Beispiele sind die Spiegel-Affäre von 1980 als der jetzige Intendant des Schmidt-Theaters Corny Littmann (damals Spitzenkandidat der GRÜNEN) bei einer Bedürfnisanstalt am Spielbudenplatz den einseitig durchsichtigen Spiegel zertrümmerte hinter dem ein Wachmann saß und homoerotische Aktivitäten protokollierte. Der Hamburger Senat musste daraufhin die Existenz von „rosa Listen“ zugeben.
Während des Aufrufs des Gefahrengebiets auf St. Pauli im Dezember 2013, das durch die erhitzte Stimmung aufgrund der Räumung der ESSO-Häuser und der Abschiebplanungen von Lampedusa Flüchtlingen eskaliert war, kam es am 20. Dezember und am 28. Dezember 2013 zu den „Angriffen“ auf die Davidwache. Dabei kamen Polizisten und Einsatzfahrzeuge zu Schaden. Das Verfahren wurde Anfang 2014 eingestellt, dennoch musste die Polizei einräumen, dass ihre Darstellung der Vorkommnisse in Teilen fehlerhaft war. Die Attacke vom 28. Dezember hatte nicht vor der Wache, sondern 200 Meter entfernt an der Ecke Hein-Hoyer-Straße und Seilerstraße stattgefunden.
Abgesehen von diesen Ausnahmen hat die Wache einen exzellenten Ruf auf der Meile. Trotz des hohen Besucheraufkommens mit teilweise stark alkoholisierten Personen bleiben die Beamten in der Regel wirklich cool. Die Patrouillen sind hilfsbereit, greifen bei Schlägereien aber auch hart durch. Die Bürgernahen Beamten sind im Viertel beliebt und haben immer ein offenes Ohr für die Anwohner.
Die Davidwache – Eine Ikone der Hamburger Polizeigeschichte
Die Davidwache ist nicht nur eine der bekanntesten Polizeiwachen Deutschlands, sondern auch ein symbolträchtiges Gebäude mitten im Herzen Hamburgs. Am Eingang zur berühmten Reeperbahn gelegen, verkörpert sie die enge Verbindung zwischen Ordnung und dem pulsierenden Leben auf der „sündigsten Meile der Welt“. Dieser Text beleuchtet die Geschichte, Bedeutung und Architektur der Davidwache sowie ihre Rolle im heutigen Hamburg.
Geschichte der Davidwache
Die Davidwache, die offiziell Teil des Polizeikommissariats 15 ist, wurde im Jahr 1840 gegründet und befindet sich im Stadtteil St. Pauli. Sie hat sich über die Jahrzehnte hinweg von einer kleinen Wachstube zu einem der bekanntesten Polizei-Reviere Europas entwickelt. Ursprünglich wurde die Wache als kleine, örtliche Einrichtung für die Sicherheit im damals aufstrebenden St. Pauli und der Hafenregion eingerichtet. Durch das rasante Wachstum der Stadt und die zunehmende Bedeutung des Stadtteils, insbesondere im Nachtleben, wurde die Davidwache schnell zu einem unverzichtbaren Element der Hamburger Polizeiarbeit.
Im Jahr 1914 erhielt das Gebäude seine markante Fassade, die es bis heute unverändert prägt. Die rote Backsteinarchitektur, typisch für viele Hamburger Gebäude, verleiht der Wache ihren unverkennbaren Charakter. Über die Jahre wurde die Wache mehrfach erweitert und modernisiert, um den Anforderungen einer modernen Polizeiarbeit gerecht zu werden.
Die Rolle der Davidwache im Nachtleben von St. Pauli
St. Pauli ist weltweit für seine nächtlichen Aktivitäten bekannt – von Bars und Clubs bis hin zum Rotlichtmilieu. Inmitten dieses Trubels steht die Davidwache als eine ruhende, aber entscheidende Kraft der Ordnung. Ihre zentrale Lage macht sie zu einem wichtigen Stützpunkt für die Polizei, um die Sicherheit in diesem lebhaften Viertel zu gewährleisten. Trotz des oft chaotischen Treibens auf der Reeperbahn ist es die Aufgabe der Beamten in der Davidwache, sowohl für Einheimische als auch für Touristen für ein sicheres Umfeld zu sorgen.
Es gibt unzählige Geschichten von Einsätzen und Vorfällen, die hier ihren Ursprung nahmen. Von kleinen Streitereien und nächtlichen Ruhestörungen bis hin zu ernsteren Verbrechen – die Polizisten der Davidwache sind für alles gewappnet. Aufgrund ihrer Bekanntheit taucht die Wache oft in Filmen und Fernsehserien auf, was ihren Ruf als das berühmteste Polizeirevier Deutschlands weiter festigt.
Architektur und Symbolik
Die Davidwache ist ein Paradebeispiel für die typische Backsteinarchitektur Hamburgs. Die rote Fassade ist mit Jugendstilelementen verziert, die dem Gebäude trotz seines funktionalen Zwecks eine gewisse Eleganz verleihen. Die Architektur der Wache drückt nicht nur Macht und Autorität aus, sondern integriert sich gleichzeitig harmonisch in die umgebende Bebauung des lebhaften St. Pauli.
Im Inneren des Gebäudes spiegelt sich diese Mischung aus Tradition und Moderne wider. Historische Elemente wie alte Mauerreste und architektonische Details aus dem frühen 20. Jahrhundert stehen im Kontrast zu den modernen Einrichtungen, die für die Polizeiarbeit im 21. Jahrhundert notwendig sind. Die Davidwache ist nicht nur ein funktionaler Arbeitsort, sondern auch ein Denkmal der Geschichte Hamburgs und der Polizeiarbeit.
Die Davidswache heute
Im modernen Hamburg spielt die Davidwache weiterhin eine zentrale Rolle. Mit über 450 Mitarbeitern gehört sie zu den größeren Polizeiwachen der Stadt. Sie deckt nicht nur die Reeperbahn und ihre Umgebung ab, sondern ist auch in benachbarten Stadtteilen wie dem Schanzenviertel aktiv, wo ebenfalls ein reges Nachtleben herrscht.
Die Herausforderungen für die Beamten haben sich über die Jahre verändert. Während früher hauptsächlich Kleinkriminalität und Störungen des öffentlichen Friedens im Vordergrund standen, sehen sich die Polizisten heute mit einem breiteren Spektrum an Problemen konfrontiert. Dazu gehören Drogendelikte, gewaltsame Auseinandersetzungen und die wachsende Zahl von Touristen, die jährlich nach St. Pauli strömen.
Doch trotz der wechselnden Anforderungen bleibt die Davidwache ihrer zentralen Aufgabe treu: für Ordnung und Sicherheit in einem der lebhaftesten Viertel Europas zu sorgen. Die Wache ist heute so etwas wie ein Symbol für die Balance zwischen der Freiheit des Nachtlebens und der Notwendigkeit, diese Freiheiten zu schützen.
Die Davidwache ist mehr als nur ein Polizeirevier. Sie ist ein Wahrzeichen Hamburgs, das die Geschichte, die Kultur und den Charakter der Stadt widerspiegelt. Mit ihrer imposanten Architektur und ihrer wichtigen Rolle im sozialen Gefüge von St. Pauli ist sie ein Ort, der sowohl von den Bewohnern als auch von den unzähligen Touristen geschätzt wird. Die Davidwache steht für die Kontinuität und Wandelbarkeit der Stadt, die es versteht, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen. Auch in den kommenden Jahren wird sie als unerschütterliches Symbol der Sicherheit inmitten des pulsierenden Nachtlebens von St. Pauli bestehen bleiben.
2 Comments
Das eine Foto , auf dem mein Kollege Uwe Kraak zu sehen ist, löst auch nach mehr als
47 Jahren etwas in mir aus.
Als junger Polizeimeister habe ich Uwe ins
Hafenkrankenhaus begleitet, nachdem er
im Nachtdienst vom 7. auf den 8. Jan. 1970
von Heinz S. durch einen Herzschuss außer
Gefecht gesetzt worden war.
Im Krankenhaus verstarb er.
Der Todesschütze, der auch den Kollegen
Hans Teusner mit zwei gezielten Schüssen
schwer verletzt hatte und seine Waffe auch
gegen mich richtete, wurde zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung
verurteilt.
Meine Dienstzeit von 1968-1971 auf der
Davidwache, die mich sehr geprägt hat,
möchte ich nicht missen.
Kurt, mir geht es heute, nach den vielen zurückliegenden Jahren und Erlebnissen wie Dir. Ich hoffe du erinnerst dich noch an mich, deinem damaligen Mitstreiter KASI.