Noch immer sind in Deutschland die Bordelle geschlossen und die Branche kämpft ums Überleben und gegen den Absturz in die Illegalität. Die steigenden Fallzahlen in der Hansestadt sorgen für Unruhe. Sie könnten als Vorwand für die Prostitution genommen werden, um ein Berufsverbot zu verlängern.
Und mit diesem hadern die Prostituierten schon länger. Denn ein wissenschaftliches Fundament, dass ein hygienischer Bordellbesuch ansteckender als jedes Familienfest ist, gibt es nicht. Zudem sind in viele anderen köperbetonten Berufen wie z.B. Massagen die Ausübung erlaubt.
Denn noch immer sind in Deutschland die Bordelle geschlossen und die Branche kämpft ums Überleben und gegen den Absturz in die Illegalität.
Viele Anbieter vermuten, dass es moralische Komponenten sind, die auf ein langfristiges Berufsverbot hinzielen wollen. Denn die Argumentation der ausgebeuteten Frau wird gerne wieder zitiert. Die Macher von Sexy Aufstand Reeperbahn, die jüngst mit zwei spektakulären Aktionen in der Herbertstrasse auf ihre Lage aufmerksam machten, haben dazu eine ganz klare Haltung. „Zwangsprostitution ist nicht erlaubt. Punkt. Und so lange man sich im geltende Recht bewegt, sind die moralischen Befindlichkeiten egal.“
Selbstverordnete Hygienregeln
Hier die wichtigsten Fakten wie ein Bordellbesuch künftig aussieht:
Klopft ein Kunde ans Fenster und wird dieses geöffnet – auch eine Hure kann wählerisch sein – muss sicher gestellt werden, dass während geflirtet und verhandelt wird, beide einen Mundschutz tragen.
Die Damen haben einen festen Sitzplatz und sind duch Plexiglasscheiben voneinander getrennt. Kommt es zu einer Einigung, wird der Kunde herein gebeten. Selbst die Türklinken am Einlass sind mittlerweile aus virenabweisendem Kupfer. Die Wirtschafterin des Hauses geleitet den Gast, nachdem diese sich die Hände desinfiziert hat und einen neuen Mundschutz bekommt, zu einer Art Rezeption, dort kann er über einen QR-Code eine App aufrufen, in der er seine Daten und die Ankuftszeit einträgt. Die Daten werden von einem Drittanbieter verwaltet, so dass die Betreiber nicht wissen, wer der Gast ist.
So läufts in der Steige
Inzwischen hat die Hure bereits ihr festes Zimmer bezogen und erwartet den Freier. Doch bevor es zur Action kommt, werden von beiden Parteien Hände und Gesicht gewaschen und selbstverständlich auch die Genitalien. Das alle Dienstleistungen mit Kondom verrichtet werden, ist ja klar. Auch tragen beide Parteien beim Akt einen Mundschutz. Sonderleistungen wie „Golden Shower“ oder „Anspucken“ gibt es momentan nicht im Programm.
Nachdem die vereinbarte Dienstleistung vollzogen ist, wird das Bett mit frischen Laken bezogen.